Nächste Eskalation: Uranmunition

Die stellvertretende britische Verteidigungsministerin Annabel Goldie verlautbarte am 20. März 2023 ihr Land würde der Ukraine sog. Uranmunition zur Verfügung stellen. Dies ist eine neue Stufe der Eskalation in Bezug auf den Einsatz von Waffen – in diesem Fall klar erkennbar von “westlicher Seite”. Die russische Seite warnte vor dem Einsatz von Uranmunition und erklärte auf Waffen “mit einer nuklearen Komponente” wäre man gezwungen zu reagieren. Auch der weißrussische Präsident Lukaschenko warnte vor diesem Schritt.

Bei sog. Uranmunition handelt es sich um ballistische Munition, deren Projektile aus abgereichertem Uran bestehen (einem Abfallprodukt der Atomindustrie). Aufgrund der hohen Dichte von Uran besitzen die Projektile eine besonders hohe Durchschlagskraft. Die Munition wird daher vor allem gegen gepanzerte Ziele eingesetzt.

US-Soldat mit Uranmunition (Quelle)

Im Transport ist Munition aus abgereichertem Uran noch vergleichsweise sicher. Im Einsatz zersplittern die Projektile beim Aufschlag auf Hindernissen, wie zum Beispiel Häuserwänden oder gepanzerten Fahrzeugen, und es entsteht feinster Uranstaub. Dieser extrem feine Staub ist für Menschen hochgefährlich, da er leicht eingeatmet werden kann und sich großflächig über die Luft verteilt. Die Strahlung des Staubs wirkt ionisierend und verstrahlt weitere Partikel. In der Folge werden ganze Landstriche radioaktiv für Jahrhunderte verseucht. Durch Einatmen der radioaktiven Partikel bzw. deren Aufnahme in den Körper kommt es zu Krankheiten wie Krebs und Fehlbildungen bei Babys. An den Folgen des Einsatzes von Uranmunition im Irak erkrankten und starben sogar US-Soldaten.

Fehlbildungen bei Neugeborenen durch Uranmunition (Quelle)

Eingesetzt wurde Uranmunition in praktisch allen Kriegen der jüngeren Geschichte unter Führung der USA. Ihr großer Einsatz begann mit dem Krieg gegen den Irak. Einer Studie von Professor Busby der Universität Ulster zu Folge, gehen mehrere Tausend Krebsfälle bei Einwohnern der irakischen Stadt Fallujah auf den Einsatz von Uranmunition bei der Erstürmung der Stadt zurück. Ärzte beobachteten, dass Neugeborene in den folgenden Jahren sogar 14-fach häufiger mit Fehlbildungen zur Welt kamen, als in den verstrahlten Gebieten in Japan nach den Atombombenabwürfen während des zweiten Weltkriegs. Nach Aussage von Frieder Wagner, Grimme-Preisträger und Autor des Buches “Todesstaub – Made in USA“, muss der Einsatz von Uranmunition als Kriegsverbrechen bezeichnet werden. Er dokumentierte die Folgen auch filmisch.

Die Ukraine gilt mit ihren fruchtbaren Böden als Kornkammer der Welt. Deren Verseuchung durch den Einsatz von Uranmunition wird weltweit den Hunger vergrößern und viele Menschenleben fordern. Wird die Kornkammer der Welt zur Krebskammer?

Weiterführende Informationen über Uranmunition: uranmunition.org

Am 25. März 2023 erklärte Russlands Präsident als Reaktion auf die Lieferung von Uranmunition in die Ukraine würden in Weißrussland Atomwaffen stationiert. Am 27. März wurde Foto- und Film-Material öffentlich, welches die Schulung ukrainischer Soldaten im Umgang mit Uranmunition zeigt.